Schulbauprojekt des Jahres: Das neue nachhaltige Wahrzeichen von Göteborg
Lindholmens Tekniske Gymnasium in Göteborg wurde mit dem Preis „Schul- und Vorschulbau des Jahres 2021“ ausgezeichnet.
Lesen Sie das Interview mit den KUB-Architekten, die das charakteristische Gebäude entworfen haben, in dem Troldtekt-Akustikplatten eine wichtige Rolle spielen.
An der Hafenfront in Göteborg, umgeben von Kränen und alten Werften, liegt das neu gebaute Gymnasium Lindholmens Tekniske Gymnasium, das rechtzeitig zum Schulbeginn im Jahr 2020 fertiggestellt wurde.
Das Gebäude wurde von KUB Architekter entworfen und erhielt den Preis als „Schul- und Vorschulbau des Jahres 2021“. Der Preis wird von dem Konferenz- und Eventunternehmen Nohrcon vergeben, und eine Fachjury entschied gemeinsam mit 700 öffentlichen Stimmen, dass der Preis an Lindholmens Tekniske Gymnasium gehen sollte.
Die Schule verfügt über eine Gesamtfläche von 11.300 Quadratmetern, die sich auf fünf Etagen verteilen. PerEric Persson ist Architekt bei der Firma KUB Arkitekter, die hinter dem Entwurf der Schule steht, und er freut sich sowohl über das Ergebnis als auch über das positive Feedback für die Schule – die erste neu gebaute Schule in Göteborg seit 20 Jahren.
„Die Aufgabe bestand darin, ein neues Schulgebäude zu entwerfen, bei dem der Fokus auf Nachhaltigkeit lag. Es sollte modern und flexibel sein und als Wahrzeichen für die Stadt fungieren. Und ich glaube, das ist uns auch gelungen.“
Neben der Ernennung zum Schulbauprojekt des Jahres 2021 in Schweden wurde das Projekt auch von den schwedischen Architekten für den renommierten Kasper-Salin-Preis nominiert.
Als Plusenergiehaus konzipiert
Da es sich um ein kostenintensives Projekt handelte, stand im Auftrag aus dem Jahr 2012 unter anderem, dass die größeren technischen Installationen des Gebäudes flexibel sein müssen, erklärt PerEric Persson.
„Installationen wie Strom, Belüftung und Sprinkler sind daher flexibel auf das gesamte Oberflächenareal verteilt. So kann alles überall platziert werden und die Funktionen können ausgetauscht werden.“ Die Inspiration kam von modernen Bürogebäuden mit flexiblen, technischen Systemen, die es ermöglichen, verschiedene Funktionen an einen neuen Standort zu verlegen. Dies kann die Nachhaltigkeit des Gebäudes über einen längeren Zeitraum gewährleisten, da es in der Zukunft neues Leben beispielsweise als Büro, Hotel, Konferenzzentrum, Leichtindustrie oder ähnliches erhalten kann. Außerdem können die Installationen im technischen Unterricht pädagogisch eingesetzt werden.
Darüber hinaus sollte Lindholmens Tekniske Gymnasium auch in Bezug auf Materialauswahl und Energieverbrauch nachhaltig sein.
Auf dem gezackten Dach wurden 2.000 Quadratmeter Sonnenkollektoren aufgestellt, die nach Süden ausgerichtet sind.
Zusammen mit einem unterirdischen Geolager wurde ein Plusenergiehaus geschaffen, das Energie erzeugt — auch für die Umgebung.
Symbol für Innovation
Ein weiterer Punkt der Aufgabe war, dass Lindholmens Tekniske Gymnasium Innovation und Kompetenz symbolisieren sollte. Mit einer Lage im zentralen Hafengebiet von Göteborg zwischen den alten Werften Äran und Santos war es naheliegend, sich vom Hafenmilieu inspirieren zu lassen, meint PerEric Persson.
„Das übergeordnete Konzept für Lindholmens Tekniske Gymnasium sind lange, freie Spannweiten und große Höhen.“ Das Gebäude ist von der Umgebung losgelöst, und durch eine Drehung des Gebäudes wurden dreieckige Stellen in Richtung der Eingänge geschaffen. Das industrielle Erbe hat sowohl in Bezug auf das Design als auch die Materialauswahl als Inspiration gedient.
Am Abend werden Teile des Gebäudes beleuchtet, um Passanten eine gemütliche Atmosphäre zu bieten.
Wie die Rinde einer Kiefer
PerEric Persson erzählt, dass der Fokus auf der Verwendung langlebiger Materialien lag, denn das Gebäude ist Wind und Wetter ausgesetzt. Außerdem sind die Materialien ein Teil des architektonischen Ausdrucks des Gebäudes.
In der ersten Phase wurden mehrere mögliche Konstruktionen untersucht, und letztendlich fiel die Wahl auf eine Hybridkonstruktion mit Fußböden und Außenwänden aus Beton und tragenden Balken aus Leimholz. Die Begründung hierfür liegt im Wunsch nach nachhaltigen Materialien, die aber gleichzeitig robust sein mussten und Patina geben sollten.
„Die guten Umwelteigenschaften von Holz waren natürlich auch wichtig für die Entscheidung. Neben dem Leimholzrahmen wurde das Gebäude mit Wänden und verschiedenen Einheiten aus Massivholz gebaut. Hierzu zählt auch die große Treppe der Schule“, erklärt er.
Die Außenbetonfassaden sind mit dunkelbraunen Ziegeln verkleidet. Die Ziegel in verschiedenen Tiefen und Nuancen sollen der Fassade einen abwechslungsreichen Ausdruck verleihen und an die Rinde einer Kiefer erinnern.
Ruhig zur Vertiefung
Darüber hinaus hat sich KUB darauf konzentriert, angenehme Lernumgebungen zu schaffen und den Schülern die besten Voraussetzungen zum Lernen und zur Weiterentwicklung zu bieten. Aus diesem Grund war auch eine gute Akustik wichtig, erklärt PerEric Persson, und die Wahl fiel auf Troldtekt-Akustikplatten aus Holz und Zement. Sie passen hervorragend in die Räume, die zum ruhigen, konzentrierten Arbeiten vorgesehen sind, und erfüllen auch in den Gemeinschaftsbereichen mit der großen Raumhöhe und wechselnder Lärmkulisse eine wichtige Funktion.
„Wir haben uns aufgrund der guten technischen Eigenschaften des Materials in Bezug auf Schallabsorption in Verbindung mit Stärke und Haltbarkeit für Troldtekt entschieden. Da wir Troldtekt-Akustikplatten sowohl für Decken als auch für Wände verwendet haben, war es sehr wichtig, dass das Material eine lange Haltbarkeit hat und ohne Schäden mit Patina altern kann.“ Die Umwelteigenschaften des Materials und das Design waren ebenfalls wichtige Faktoren bei der Wahl.
Die Decken sind mit Troldtekt-Akustikplatten in der Farbe Natur Hell verkleidet, und für die Wände wurde eine projektspezifische Sonderlösung gewählt – mit gefrästen Nuten in der Oberfläche der grauen Akustikplatten.
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BILD:
PerEric Persson, Architekt bei der Firma KUB Arkitekter.