Das Schulgebäude des Jahres 2023 in Dänemark ist viel mehr als eine Schule!

 

Das Kinder- und Kulturhaus im dänischen Høje-Taastrup ist ein lebendiges Haus, in dem eine Vielzahl von Funktionen verschmelzen. Wir haben mit Lene Jensby Lange gesprochen, die zu Lernumgebungen berät. Als Mitglied der Fachjury war sie an der Auswahl des besonderen Kinder- und Kulturzentrums als Schulgebäude des Jahres 2023 beteiligt.

Ein Wort, das das neue Kinder- und Kulturhaus in Høje-Taastrup kennzeichnet, ist „lebendig“. Das wird schon deutlich, wenn man sieht, wie viele verschiedene Aktivitäten und Institutionen unter einem Dach versammelt sind.

Das Schulgebäude des Jahres bietet Platz für eine Schule mit je zwei Klassen pro Jahrgang von der 0. bis 6. Klasse, aber das Gebäude beherbergt auch ein Tagesangebot mit Kindergarten, Hort und Freizeitangeboten für Schüler. Ganz zu schweigen von den kulturellen Programmen in Form einer Musik-, Kunst- und Schauspielschule. Schließlich fungiert das Haus auch als Kulturhaus für das umliegende Wohngebiet Taastrupgaard und die übrigen Einwohner der Gemeinde.

Lene Jensby Lange ist Inhaberin und Direktorin des Beratungsunternehmens Autens, das über Schulentwicklung und Lernumgebungen berät. Sie war auch Mitglied der Fachjury, die – zusammen mit den Stimmen aus der Öffentlichkeit – das Schulgebäude des Jahres ausgewählt hat, und sie sieht viele einzigartige Stärken in dem Gebäude in Høje-Taastrup.

– Die vielen Menschen, die das Gebäude nutzen, gehen hier ein und aus, aber auch andere Fachleute, die täglich mit den Lehrkräften und Pädagogen zu tun haben, sind hier anzutreffen. Auf diese Weise verbindet das Gebäude viele verschiedene Disziplinen und Interessen, die sich gegenseitig bereichern können, so dass man eine Schule mit weitaus besseren Möglichkeiten für kreatives Arbeiten erhält. Sowohl die musikalische, bildende Kunst als auch die handwerkliche Kreativität werden in den Alltag der Kinder gebracht, sagt sie. 

Das 9.500 Quadratmeter große Kinder- und Kulturhaus wurde im Januar 2023 fertiggestellt.

Deckenverkleidung mit Akustikplatten von Troldtekt in Kulturbauten

Ein Haus mit vielen Möglichkeiten

Im Zentrum des neuen Kinder- und Kulturhauses stehen natürlich Kinder und Jugendliche, aber das Gebäude ist so konzipiert, dass es zu verschiedenen Tageszeiten verschiedene Zielgruppen mit unterschiedlichen Aktivitäten aufnehmen kann. Es umfasst zwei Sporthallen, eine Motorikhalle, zwei Räume für bildende Kunst, sechs Musikräume, Ton- und Medienräume und natürlich die vielen Klassenzimmer und die Kindertagesstätte.

Und die vielen Möglichkeiten werden dem Lernen der Kinder zugute kommen, meint Lene Jensby Lange:

– Das schafft Raum ein breiteres Spektrum an Möglichkeiten, als eine Schule normalerweise bieten kann. Hier gibt es einige Einrichtungen, die man im Wohngebiet nur hier findet. Außerdem gibt es hier mehr Erwachsene für die Kinder, die täglich im Haus tätig sind. Das erleichtert es, voneinander zu lernen. Bei den Lernumgebungen hat man sich bemüht, vielfältige Möglichkeiten zu schaffen. Das bedeutet, dass die Kinder sich zwischen verschiedenen Arten von Lernumgebungen bewegen können, sagt sie und gibt einige Beispiele:

– Es besteht sowohl die Möglichkeit sich zu konzentrieren als auch mit anderen Schülern zusammenzuarbeiten. Es gibt Bereiche, an denen die Kinder ihre Basis haben und sich treffen. Es gibt auch gute Gemeinschaftsbereiche, die gleichzeitig viele kleine Ecken haben, weil es wichtig ist, Orte zum Entspannen und für gute und vertrauensvolle Pausen mit Freunden zu haben. Man sitzt also nicht nur die ganze Zeit in einer Klasse, sondern hat die Möglichkeit, zu lernen, zusammenzuarbeiten und auf viele Arten zusammen zu sein, sagt sie.

Die Schule besteht aus vier sogenannten Kulturclustern – Musik, Technologie, Kreativität und Bewegung – die jeweils ihren eigenen visuellen Charakter besitzen. Ein Raum mit einer Treppe in der Mitte bildet das Herzstück und den sogenannten „Kulturplatz“.

Lebendiges Gebäude stellt Anforderungen an Materialien

Man könnte denken, dass ein Gebäude mit so vielen Nutzern und Möglichkeiten leicht chaotisch wird, aber hier kann Lene Jensby Lange beruhigen:

– Es ist nicht einfach alles durcheinander. Wenn man das Gebäude betritt, kommt man zunächst in ein Foyer, das ein Buffet voller Möglichkeiten eröffnet. Von hier aus sollen die Nutzer in verschiedene Bereiche gehen. Der eigentliche Schulbereich zieht sich nach oben, während die meisten Fachräume im Erdgeschoss sind. Es ist ein sehr gut organisiertes Gebäude, das die Aktivitäten ziemlich natürlich verteilt, erklärt sie. Sie betont jedoch, dass die vielen Nutzer und Möglichkeiten des Hauses hohe Anforderungen an Materialien und Raumklima stellen:

– Die Akustik ist unglaublich wichtig. Sie ist eine grundlegende Voraussetzung, um die vielen Möglichkeiten und Zwecke des Gebäude zu verwirklichen. Glücklicherweise hat sich auf diesem Gebiet eine enorme Entwicklung vollzogen, die es uns heute ermöglicht, offenere Umgebungen zu schaffen, in denen man sich trotzdem noch unterhalten und konzentrieren kann – auch wenn viele zusammen sind, sagt sie.

Sie weist darauf hin, dass die Decken und andere Oberflächen zur Akustikregulierung beitragen und dass die Akustikregulierung unter anderem auch in die Möblierung integriert wurde.

 

Das Lernen der Kinder hängt von einer guten Umgebung ab

Für die Decken wurden mehrere Varianten der Akustiklösungen von Troldtekt gewählt, die zu einem gesunden Innenraumklima mit angenehmer Akustik beitragen. Überall in den allgemeinen Bereichen der Schule wurden Troldtekt Akustikplatten in Natur Hell installiert. In den Hallen wurden graue Troldtekt Akustikplatten als Wandlösung angebracht.

– Sowohl die Kinder als auch das pädagogische Personal verbringen täglich viele Stunden in dem Gebäude und nutzen es flexibel in all seinen Facetten, von den geschlossenen Klassenzimmern und Fachräumen bis hin zu den offenen Bereichen. Daher war es wichtig, eine ruhige und angenehme akustische Umgebung in den vielen Räumen des Hauses zu gewährleisten, damit Kontemplation, Spiel und Lernen gute Bedingungen haben.

Die Innenräume und das Äußere des Kinder- und Kulturhauses basieren auf den gleichen Materialien – Ziegel, Beton, Holz und Glas. Im Inneren dominieren helle und luftige Farbtöne und viel Tageslicht, und das unverwechselbare Design der Cluster kommt deutlich zum Ausdruck.

Für die neutralen Wände wurde eine hellgraue Farbe gewählt, die das Licht etwas abschwächt und es angenehmer für die Augen macht. Die Böden bestehen aus Linoleum in gedämpften Pastellfarben, die ein Gegengewicht zu den eher rohen Oberflächen aus Beton und Stahl bilden. Gleichzeitig helfen wechselnde Farben beim Bodenbelag dabei, Zonenwechsel anzuzeigen und die Wegfindung zu vereinfachen.

Deckenverkleidung mit Akustikplatten von Troldtekt in Kulturbauten

Fakten zum Kinder- und Kulturhaus

 

Angebote im Gebäude:

  • Tagesangebot: Platz für 120 Kinder in 6 Gruppenräumen. 80 Krippenkinder verteilt auf 8 kleinere Räume
  • Schule 0.-6. Klasse: Räume für zwei Klassen pro Jahrgang, insgesamt 392 Schüler. Bei der Eröffnung im Januar 2023 gab es zwei 0. Klassen und jeweils eine 1. bis 4. Klasse.
  • Freizeitangebot für Schüler
  • Kulturschule: Musik-, Kunst- und Schauspielschule
  • Kulturhaus: Freizeitnutzer sind derzeit der Fechtclub und der Taekwondo-Club.

 

Ausstattung des Gebäudes:

  • Zwei Hallen für Sport, Veranstaltungen usw. Ein Motoriksaal für die Schauspielschule und tagsüber für die Kindertagesstätte. zwei große Räume für Malerei. Sechs Musikräume. Ton- und Medienräume. Kulturmarkt – das Herz des Gebäudes. Makerspaces.
  • Die Schule hat einen eigenen Sportplatz.
  • Das Gebäude verfügt über 160 Solarmodule auf dem Dach, die mindestens 50.000 kWh pro Jahr liefern.