Pflegeheim Skovparken: Eine würdevolle Altersresidenz

Photo: Helene Høyer Mikkelsen, architect MAA

Eine sichere und wohnliche Umgebung ist entscheidend für die Lebensqualität älterer Menschen mit Demenz. Dabei spielen vor allem warme, stoffliche Materialien sowie eine sinnvolle Funktionalität eine Rolle. Zur Ausstattung der Räume gehört ein fortschrittliches Schienensystem in Verbindung mit Troldtekt-Akustikdecken.

Der Anteil der Senioren in der Gesellschaft wächst, ebenso der Bedarf an angemessenem Wohnraum, der den Bedürfnissen älterer Menschen in der letzten Lebensphase gerecht wird.

Einer der Orte, der sowohl an heutige als auch an künftige Bedürfnisse angepasst ist, ist das Skovparken Plejecenter, ein Wohn- und Pflegeheim für Senioren mit Demenz im dänischen Ølgod. Hier gehören dokumentiert nachhaltige Materialien, abgestimmte Farben, natürliches Tageslicht und gute Akustik zu den wichtigsten Gestaltungselementen.

Das Pflegezentrum Skovparken bietet 32 Apartments für schwer demenzkranke Menschen. Die Wohnungen sind in vier baulich getrennten Clustern untergebracht, die durch einen zentralen Kreuzungspunkt verbunden sind. Der Entwurf für die Pflegeeinrichtung stammt von dem Architekturbüro RUM, das über langjährige Erfahrung im Gesundheitsbau verfügt und fundierte Kenntnisse über die Bedeutung von Architektur für Menschen mit Demenz, deren Angehörige und das Pflegepersonal besitzt.

„Wie gestaltet man ein Haus so, dass es Wohnlichkeit und Sicherheit für die Bewohner und ihre Angehörigen bietet und zugleich dem Personal flüssige Arbeitsroutinen ermöglicht? Vor dieser Frage stehen wir jedes Mal, wenn wir eine Pflegeeinrichtung für Demenzkranke planen, denn jeder Fall ist anders gelagert“, sagt Claus Jensen, Partner und Architekt bei RUM.

„Um die beste Lösung für das Haus Skovparken zu finden, haben wir eine Reihe von Workshops mit den Stakeholdern des Projekts durchgeführt, darunter Mitarbeitende, Angehörige und die zuständige Gemeindeverwaltung, um sicherzustellen, dass unsere Entwürfe den Ansprüchen der Nutzenden gerecht werden.“

 

Ganz naturverbunden

Claus Jensen meint unter anderem, dass die Architektur einen Bezug zum Standort und der Umgebung haben muss. Im Fall des Pflegeheims Skovparken sind das die umliegenden Felder, Freiflächen und alten Innenhöfe, die alle eine zentrale Rolle bei der Gestaltung gespielt haben und letztlich zu einer ganz besonderen Architektur geführt haben – außen wie innen.

„Die weiten Freiflächen haben uns angeregt, uns an die traditionelle Architektur mit großen, länglichen Baukörpern und Satteldächern anzulehnen – und sie dann mit neuen Elementen zu kombinieren. Unter anderem war es uns wichtig, Tageslicht in die Räume zu lenken. Große Oberlichter und Dachfenster ermöglichen ein deutliches Erleben der Jahreszeiten und der Wetterwechsel“, erklärt Jensen.

Die besondere Gestaltung des Pflegeheims nimmt die Naturumgebung auf gelungene Weise auf. Zwischen den Wohnclustern gibt es kleine einzigartige Innenhöfe, deren Begrünung im Lauf der Zeit wachsen wird. Sie ergänzen die natürliche Dachkonstruktion und die Fassaden der Gebäudeteile, die aus Ziegeln, Recycling-Klinkern und Holzverkleidungen bestehen. Langfristig entstehen attraktive Außenräume, die sowohl zur Bewegung als auch zur Kontemplation einladen – zwei wichtige Elemente für die körperliche und geistige Gesundheit der Bewohnenden.

„Menschen mit Demenz sind eine sehr differenzierte Zielgruppe. Einige sind möglicherweise laut und nicht ansprechbar, während andere eher leise und introvertiert sind. Mit der Gestaltung des Hauses Skovparken versuchen wir, Raum für beides zu schaffen, sowohl drinnen als auch draußen.“

Photo: Helene Høyer Mikkelsen, architect MAA

Fokus auf Akustik, Ästhetik und Nutzbarkeit

Neben der Natürlichkeit der Außenbereiche ist auch die Innenarchitektur von großer Bedeutung, ob für die Bewohnenden, ihre Angehörigen oder das Personal. Die Schaffung einer sicheren, wohnlichen Umgebung für die Bewohnenden und effizienter Arbeitsabläufe für das Personal erfordert eine gute gestalterische Balance.

„Eine Pflegeeinrichtung für Demenzkranke hat mehrere Zielgruppen, die berücksichtigt werden müssen, denn sie ist nicht nur Wohnstätte, sondern auch Arbeitsplatz. Während Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen das Sichere und Vertraute benötigen, brauchen die Mitarbeiter eher das Praktische. Wir haben versucht, beides unter einen Hut zu bringen“, sagt Claus Jensen.

„Die Wahl der Materialien ist von großer Bedeutung für das Bauwerk als Ganzes. Zum Beispiel haben wir Troldtekt-Akustikplatten in der Farbe Natur als durchgehendes Deckenmaterial in Gemeinschaftsräumen und Wohnungen verwendet. Die haptische Oberfläche verleiht den Räumen Wärme und entfernt etwas vom typischen Charakter einer Pflegeeinrichtung. Zugleich ist gute Akustik eine Notwendigkeit in einem Haus mit vielen Aktivitäten, das von sehr unterschiedlich gearteten Menschen genutzt wird.

Die Akustikdecken ermöglichen jedoch nicht nur angenehmes Hören. Im Pflegeheim Skovparken dienen die Troldtekt-Decken auch zum Verbergen einer Schienenkonstruktion für behindertengerechte Personenlifte, die in den Wohnungen zu finden sind. Durch das Abhängen der Decken um gut 15 Zentimeter gelang es RUM, diese Hilfsmittel von Anfang in den Innenausbau zu integrieren, ohne dessen Funktionalität einzuschränken. Somit erfüllen die Akustikplatten als verbindende Deckenfläche eine akustische, eine ästhetische und eine praktische Funktion.

FAKTEN: Über das Pflegeheim Skovparken Plejecenter in Ølgod, Dänemark

  • Erstbezug 2021

  • Das Pflegeheim hat eine Nutzfläche von 3.020 Quadratmetern und beherbergt 32 Pflegewohnungen sowie mehrere Servicebereiche und bietet sechs Tagespflegeplätze.

Bauträger ist die Gemeinde Varde, am Bau waren sechs Fachbetriebe beteiligt.