Ein Seepferdchen in großem Format
Wenn man den Wohnkomplex Søhesten, auf deutsch Seepferdchen, von der Ringgadebrücke in Aarhus aus betrachtet, wird deutlich, dass die Abteilung von Boligforeningen Ringgården in der Nähe des ehemaligen Güterbahnhofs einem Seepferdchen ähnelt, was dem Gebäude schnell eine starke Identität verliehen hat.
Das Gebäude besteht aus acht miteinander verbundenen Einheiten mit abnehmender Höhe von zehn bis vier Etagen, die gestaffelt angeordnet sind, wodurch das Gebäude an ein Seepferdchen erinnert. Der Stadtteil um den ehemaligen Güterbahnhof, der jetzt ein Kulturzentrum ist, entwickelt sich rasant, und ein Gebäude nach dem anderen wächst aus dem Boden, hierunter auch die neue Architekturhochschule von Aarhus.
Das Architektenbüro CUBO-Arkitekter, das hinter dem preisgekrönten Gebäude steht, hatte einen Blick dafür, die Skala des Wohnkomplexes zu reduzieren. Auch die Wahl der Materialien macht das Gebäude für den Einzelnen einladender.
Der Mensch als Ausgangspunkt
Im Erdgeschoss wurden viele Gemeinschaftseinrichtungen platziert, und es besteht die Möglichkeit, kleinere gewerbliche Räumlichkeiten zu mieten. Zur Straßenecke hin befindet sich ein großer, heller Gemeinschaftsraum, der von Geburtstagsfeiern bis zu Abteilungsbesprechungen für alles Mögliche genutzt werden kann.
Der Gemeinschaftsraum wurde vom Künstler Morten Tropp ausgeschmückt, der auch eine Wandmalerei im Außenbereich im Street-Art-Stil geschaffen hat. Zum Gemeinschaftsraum gehört außerdem eine große Küche, und beim Eingang befindet sich eine gemeinsame Fahrradwerkstatt. Hier wurde Troldtekt in Schwarz verwendet, um eine gute Akustik zu fördern und dem Raum eine angenehme Stofflichkeit zu verleihen. In der gemeinsamen Waschküche wurde ebenfalls Troldtekt verwendet.
Die Gemeinschaftseinrichtungen bieten auch Zugang zu acht Dachterrassen, die einen wunderschönen Blick auf die Stadt bieten. Die Fassaden sind mit rötlichen Ziegelsteinen verkleidet, was zusammen mit den Stahlbalkonen in der gleichen Farbe wie die Ziegel für auffällige Schatteneffekte und damit auch für eine große Vielfalt an Ausdrucksformen an der Fassade sorgt.
Das menschliche Erleben und Verhalten wurde auch in den Eingangsbereichen berücksichtigt, die aus zurückgesetzten Nischen mit Betonoberflächen und Holzverschalung bestehen.