Bellahøj Schwimmstadion, Dänemark
Das Bellahøj Schwimmstadion verfügt über eine Reihe neuer Einrichtungen für Badegäste, vermag mit seiner großen Dachfläche aber auch die Aktivitäten um das Bad herum zu sammeln.
Das Bellahøj-Bad gibt es seit vielen Jahren als Freibad mit vier Becken, darunter einem Sprungbecken. Die Freibecken liegen zwischen dem grünen Bereich Bellahøj Mark und einigen Sporthallen. Gegenüber liegt die Wohnsiedlung Bellahøj, in der in den 50er Jahren die ersten und sehr modernen Hochhäuser mit 10 Stockwerken errichtet wurden. Die Wohnungen sind wegen ihrer Anzahl und ihrer schönen Lage in einem grünen Parkgelände markant.
Das Bellahøj Schwimmstadion passt sich mit seiner horizontalen Dachscheibe, die einen architektonischen Anker für die Begegnung zwischen Stadt und Landschaft bildet, dem Maßstab des Stadtteils schön an. Von den offenen, grünen Weiten der Bellahøj Mark verdichtet sich der grüne Raum mit Bäumen und einer stärker gewellten und modellierten Landschaft um die zurückgebliebenen (kleinsten) Freibecken.
Visuell schafft das horizontale Gebäude auch einen größeren Zusammenhang zwischen Stadtraum und Parkraum. Einige Sporthallen lagen viele Jahre lang in unmittelbarer Nachbarschaft des Freibades, jetzt liegt das Schwimmstadion in ihrer Nähe Die Zusammenziehung der Freizeit- und Sportangebote am Bellahøj Schwimmstadion schafft einen Synergieeffekt für das Aktivitätsniveau und architektonisch entsteht ein schöner Zusammenhang, der sich zur Umgebung hin öffnet.
Markanter Eingang
Die Becken des neuen Bellahøj Schwimmstadions haben internationale Abmessungen und erlauben die Abwicklung von Schwimm- und Kunstspringwettbewerben. Dazu gehören ein Sprungbecken, ein 50-Meter-Becken mit 1.000 Zuschauerplätzen und ein Unterrichtsbecken. Der Haupteingang liegt an einer markanten Ecke mit viel Verkehr, der urbane Eingang lädt aber auch zum Verweilen und Spiel auf einer angelegten Treppe und Rampe mit einer flotten Abendbeleuchtung ein.
Man betritt das Gebäude unter dem großen Dachüberhang und erlebt eine große Luftigkeit und Transparenz ohne überflüssige Elemente oder Farben. Das Gelände fällt unter dem großen Dach ab, was in einer höheren Glasfassade und größerer Offenheit hin zu den Freibädern und zum Park führt.
Das Gebäude drückt eine klare Funktion und eine einfache Geometrie aus. Die Materialien sind Glas und Beton, hier springen die roten Treppengeländer ins Auge. Die Stahlgitterträger des Dachs sind im gesamten Gebäude sichtbar, in den Auskragungen der Fassade sind sie teilweise durch das matte Glas zu erkennen, was besonders abends eine urbane Stimmung ergibt.
Der blaue Raum
Vom Eingang bewegt man sich nach unten zu den Umkleideeinrichtungen. Hier ist die Einrichtung von starker Schlichtheit, mit farbigen Schränken zum Aufbewahren der Kleidung gegenüber homogenen Flächen an Fliesenwänden, Betonboden und weißen Troldtekt-Decken. Die dekorativen Schrankwände wiegen die glatten Flächen auf und die Akustik wurde mit Troldtekt-Platten an den Decken verbessert.
Die Schwimmhalle selbst ist ein überwältigendes Erlebnis von Räumlichkeit. Die Größe der Becken und die blaue Farbe des Wassers füllen den Raum zusammen mit einem Gefühl der Offenheit für den grünen Raum draußen. In der Halle hat man sich bewusst dafür entschieden, keine Mischfarben zu verwenden, sondern die natürliche Farbe der Materialien beizubehalten und dadurch die blaue Farbe des Wassers zu betonen, die sich in den weißen Troldtekt-Decken spiegelt.
Ein sehr schönes „Detail“ ist die Bearbeitung des Übergangs zwischen innen und außen. Der Wasserspiegel ist horizontal wie die Deckenfläche und dazwischen bewegt sich das Gelände außen um das Haus herum, so dass eine „langsam“ abfallende Fassadenlinie entsteht. Die weißlackierten Stahlgitterträger an der Decke entfalten eine filigrane Wirkung in dem großen, offenen Raum. Die Troldtekt-Platten ganz oben an der Decke sorgen für eine angenehme Akustik für Badegäste und Zuschauer – in einem Raum, der ansonsten von sehr harten Flächen beherrscht wird.
Eine architektonische Perle
Ein schöner Zug des neuen Schwimmstadions in Bellahøj ist die enge Verbindung zum humanen Modernismus, dem Gedanken, der hinter dem gesamten Stadtteil steht. Das Schlichte, Freundliche, Entgegenkommende charakterisiert die neue Anlage innen wie außen. Die Materialien dürfen ihre eigene Sprache sprechen, während sich wenige Wirkungsmittel mit Kraft zu Wort melden dürfen.
Vor allem die Verwendung von Glas wirkt überzeugend, dazu das Spiel mit den horizontalen Flächen gegenüber dem Welligen und Abfallenden. So hat der Ort großen Einfluss auf den Bau genommen und man denkt, dass es nicht viel anders hätte sein können. Andererseits hat der Bau auch das Potenzial, zu einem Sammlungspunkt für den Stadtteil Brønshøj zu werden.