Tonstad Schule, Norwegen
Die Schule präsentiert sich sehr modern in Ausdruck und Materialien, ist aber ein gelungener, durchgreifender Um- und Anbau der ursprünglich aus dem Jahr 1965 stammenden Schule.
Die neu eröffnete Schule bietet architektonische Erlebnisse in Hülle und Fülle, von innen wie von außen. Besonders ästhetisch sind aber viele der Innendetails, bei denen Holz eine besondere Rolle spielt. Die Herausforderung, um- und anzubauen und gleichzeitig eine schöne Gesamtheit entstehen zu lassen, hat offensichtlich eine ganze Reihe flotter Lösungen hervorgebracht. 60 % der Aufgabe bestanden aus Umbauarbeiten, 40 % waren Anbauten, hierunter ein neues Sportbecken. Architekt Knut Brandsberg-Dahl vom norwegischen Architekturbüro Filter arkitekter as berichtet, die ältere Schule sei von großer Bedeutung für das neue Konzept gewesen. Verwaltung und Lehrerarbeitsplätze sind im umgebauten Flügel untergebracht, die Basisräume für den Unterricht liegen um einen zentralen Kern von Gruppen- und Fachräumen herum im neuen Gebäude.
Nordischer Geist mit Holz
Von außen präsentieren sich Schule und Bad relativ bescheiden mit dunklen Fassadenplatten und einer zurückgezogenen Fensterfassade mit Eichenpaneel. Einzelne Farben in den Übergängen leuchten auf und verdeutlichen, dass es sich um einen Ort für Kinder handelt. Innen erlebt man die Schule als sehr geräumig, hell und freundlich. Viele Flächen sind mit Birkenfurnier gegenüber weiß gestrichenem Balkenwerk verkleidet, was nicht nur flott ausgeführt ist, sondern auch gut aussieht. Der Ausdruck ist klassisch nordisch und modern zugleich, was schön zur Wiedergeburt der Schule in neuem Gewand passt. Teile der Betonkonstruktion des bestehenden Gebäudes wurden bewahrt, aber von allem bis auf den reinen Beton gesäubert und anschließend isoliert. Die Badeanlage wurde wiederhergestellt und ein stärker sportgeeignetes Becken wurde hinzugebaut.
Das Licht ist schön integriert
Eine schöne Art und Weise, neue und alte Räume in der Schule zu verbinden, besteht darin, durchgängig gleiche Materialien zu verwenden, wodurch ein roter Faden entsteht. Das wurde hier in der Tonstad Schule auf mehrfache Art und Weise getan und es wirkt hervorragend. In der Badeanlage, am Sportbecken, am Wohlfühlbecken, in Garderobe und Foyer und in der Turnhalle der Schule wurden Troldtekt Akustik Deckenplatten verwendet. Dadurch wird der Schall absorbiert und nicht reflektiert, was die Akustik erheblich verbessert. Besonders wichtig ist dies in Räumen mit harten Oberflächen wie beispielsweise einer Schwimmhalle. Hier kommt es auch darauf an, dass die Decke das Licht nicht reflektiert, so dass es die Badegäste blendet. Im umgebauten Teil des Tonstad-Bades dient die Troldtekt-Decke architektonisch als eine schlichte und ruhige Fläche, die gut in den Raum passt. Am Übergang zwischen Decke und Wänden sind Leuchten montiert, was den Charakter der Decke als selbstständige Fläche im Raum betont. Hier und da wurden Deckenplatten ausgelassen und durch eine Glasplatte ersetzt, hinter der eine Lichtquelle für ein angenehmes und diffuses Licht sorgt. Der Architekt berichtet, dass dieses Detail in Zusammenarbeit mit dem Bauunternehmer entwickelt wurde. Er beschreibt auch das, was man nicht sehen kann, nämlich dass in der dahinter liegenden Nische weiße Platten verwendet wurden. Beim neuen Sportbecken mit Bahnen und Sprungturm ist der Raum entsprechend der zusätzlichen Raumhöhe für das Turmspringen anders aufgeteilt. Hier sind die Decken aufgebrochen, entlang des Beckens sind die Decken abgesenkt mit oben in tiefen Nischen in der Betonwand sitzenden Fenstern.
Akustische, schöne Lösungen
Die Akustik bei diesem Projekt ist kein „Problem“, das nachträglich gelöst wurde, sondern etwas, das von Anfang an mitgedacht wurde. Architekt Knut Brandsberg-Dahl berichtet: „Wir haben uns für Troldtekt entschieden, weil wir eine robuste und haltbare Deckenplatte suchten, die Feuchtigkeit verträgt. Außerdem gefällt uns der Ausdruck, den die Platten haben.“ Zudem passen die Materialien gut zum Profil des Architekturbüros.
Sowohl am Sportbecken als auch in der bestehenden Badeanlage sind die Wandflächen im Hinblick auf eine gute Akustik ebenfalls schön detailliert. Die Wände sind mit Holzleisten verkleidet, die auf Akustikgewebe und 50 mm Rockwool montiert sind. Im unteren Teil sitzen die Leisten dichter, damit Besucher ihre Finger nicht zwischen die Leisten stecken und das Akustikgewebe dahinter zerstören können. Die Leisten sind in einer sehr schönen Wellenbewegung angebracht, die auch den Schulteil des Projektes durchzieht.