Die Schule als Stadt in der Stadt
Zwischen den strengen Schulbauten des 19. und 20. Jahrhunderts und der verspielten Bildungsarchitektur der heutigen Zeit liegen Welten.
Mit ihren Wegen, Plätzen und Flächen zum konzentrierten Arbeiten oder Spielen wirkt die Skovbakke-Schule im dänischen Odder wie eine kleine Stadt in der Stadt. Die verschiedenen Räume gehen ineinander über, und überall eröffnen sich neue Winkel und Blicke auf neue Orte. Der Gebäudekomplex wirkt sehr lebendig, denn er besteht aus vier „Plattformen“ und erstreckt sich über zwei Ebenen mit einer großen Aula im Zentrum.
Die ursprüngliche Schule wurde 1956 erbaut und nach und nach bis zur Unkenntlichkeit umgebaut und erweitert. Ihre statische Raumaufteilung um lange, schnurgerade Flure herum war nicht mehr zeitgemäß. Eine erneute Sanierung wäre angesichts der heutigen Anforderungen an Unterricht und Wohlbefinden von Schülern und Lehrern nicht sinnvoll gewesen. Deshalb beschloss der Stadtrat, den Neubau der Schule im Rahmen einer öffentlich-privaten Partnerschaft auszuschreiben. Das Siegerprojekt wurde im Sommer 2015 gekürt.
Eingereicht wurde es von dem Architekturbüro CEBRA, das den Wettbewerb gemeinsam mit dem Bauunternehmen MT Højgaard und dem Projektentwickler DEAS Ejendomsudvikling gewann. Zwei Jahre später wurde die Schule in Betrieb genommen. Die letzten alten Schulgebäude aus den Fünfzigerjahren wurden mittlerweile abgerissen – zur Begeisterung der 650 Schüler.
Satteldächer und ansprechende Grautöne
Die architektonische Handschrift von CEBRA ist innen wie außen unverkennbar. Das Gebäudeensemble wirkt trotz seiner Größe freundlich und einladend. Um die Wuchtigkeit aufzubrechen, haben die Fassaden Anstriche in verschiedenen Grautönen erhalten, die sich spielerisch auf die Satteldächer der einzelnen Gebäude beziehen.
Die zahlreichen Fenster wurden in einer dynamischen Komposition versetzt angeordnet. Was für das ungeübte Auge zufällig wirken mag, wurde natürlich präzise geplant. An einigen Stellen wird der Stil durchbrochen: Mit Holz verkleidete Fassadenpartien verleihen dem Bau einen warmen Ausdruck, der sich von den in kühlem Grau gehaltenen Flächen absetzt.
Der große Gemeinschaftsbereich mit Aula und die vielen aktiven Flure stellten eine erhebliche akustische Herausforderung dar. Einige Raumhöhen sind riesig, hinzu kommen enorme Dachschrägen, die in dramatischen Winkeln aufeinander treffen. Um den Raumklang in den Griff zu bekommen, wurden weiße Troldtekt-Akustikplatten montiert, die in den „öffentlichen Bereichen“ der Schule für visuelle und akustische Ruhe sorgen.