Säulenwald mit Lichtungen
In Haderslev Süd wurde eine neue Volksschule errichtet, die in vielerlei Hinsicht visionär ist. Das Säulen-Balken-System des Gebäudes und die Fassaden wurden aus Holz gefertigt. Damit ist die Schule mit ihren 6.500 m2 eine der größten Holzkonstruktionen Dänemarks der Neuzeit. Außerdem beruht die pädagogische Ausrichtung auf der Grundlage neuseeländischer Prinzipien über personalisiertes Lernen und flexible offene Lernumgebungen.
Geplant wurde die Schule von Arkitema in enger Zusammenarbeit mit der Ingenieurfirma SlothMøller und anderen Beratern, die sich hervorragend in das Ganze ebenso wie in jedes Detail hineingefühlt haben. Hauptgedanke ist im Prinzip ein eingespannter Säulenwald in einem festen Modulsystem. Einige der Bäume des „Waldes“ wurden „gefällt“, woraus Lichtungen mit viel Platz nach oben und schönen Lichteinfällen entstanden sind. An anderen Stellen wurden eher dichte Räume und höhlenartige Rückzugsmöglichkeiten gebildet. Genau wie in der Natur.
Kleine Universen
Die neue Schule wurde mit sieben Jahrgangsgruppen eingerichtet, eine Gruppe je Jahrgang von der Klassenstufen 0 bis 6. Eine Gruppe stellt eine variierende Lernumgebung für die maximal 70 Kinder eines Jahrgangs dar. Sie besteht aus einer Vielzahl sehr verschiedener Räume, die von Vertiefung bis zu multifunktionellen Werkstattzonen reichen. Diese variierende Lernumgebung bietet zahlreiche Möglichkeiten, die in einem eher klassischen Schulgebäude nicht auf gleiche Weise zur Verfügung stehen.
Die Umlegung von Klassenunterricht zu Jahrgangsunterricht in allen Fächern ist einer der Eckpfeiler. Bei den übrigen richtet sich der Fokus auf Bewegung für alle, gesunde Nahrung und Nachhaltigkeit sowie einen leichten Zugang zur Natur. Schulleiter Karsten Rudbeck drückt es so aus: „Lernen muss ebenso leicht und natürlich sein wie das Atmen.“
Die Architektur wird den hohen Ambitionen gerecht, und die physischen Rahmenbedingungen in der Schule Erlev sind optimal. Es ist ein Vergnügen, die großen vielfältigen Räume zu erleben, die durch fließende Übergänge miteinander verbunden sind. Auch das akustische Milieu hat durch den ausgedehnten Gebrauch weiß gestrichener Troldtekt-Akustikplatten in feiner Struktur ein hohes Niveau.
Pernille Svendsen – Ass. Partnerin und Segmentleiterin Arkitema Learning – ist äußerst zufrieden mit der gewählten Akustiklösung:
„Ich persönlich finde, dass die Troldtekt-Decken sehr gut zu den Holzkonstruktionen und den vielen Einrichtungselementen aus Holz passen. Troldtekt löst gleichermaßen eine akustische Aufgabe und passt gut zum Gesamtdesignkonzept der Schule. Die Platten haben eine Oberfläche, die auf angenehme Weise leicht grob ist. Die Schule soll nicht allzu schick und poliert erscheinen – sie sollte signalisieren, dass man sie nutzen kann, dass man Dinge aufhängen, ausstellen und verschieben kann. Hier ist Platz für Veränderung.“
Akustikdecke mit Lüftung
Die Ingenieurfirma SlothMøller hat sich um das Innenraumklima gekümmert. Die Schule wird generell durch dezentrale ausgewogene mechanische Lüftungsanlagen belüftet, die sich hauptsächlich auf dem Dach befinden. Außerdem wurde die notwendige Prozesslüftung der verschiedenen Fachräume und der Küche eingerichtet.
Die Einrichtung der lüftungstechnischen Installationen hat sich auf den Arbeitsschutzleitfaden „Wenn es klingelt“ gestützt, in dem wesentliche Voraussetzung für ein ausreichendes Qualitätsniveau der Komfort- und Prozesslüftung in Schulen mit besonderem Fokus auf Fachräume definiert ist.
Beim Lüftungsprinzip geht es allgemein um diffuse Zuluft durch die Troldtekt-Decken, wodurch ein gutes Innenraumklima ohne Zugerscheinungen sichergestellt wird. Dieses Prinzip wurde in der Ausführungsphase auf Rauch getestet, um eine sichere Funktion in einem Holzgebäude mit Trapezdach zu gewährleisten.