Schule in Nibe
Mit neu angelegten Oberflächen, Raumlüftung und einem Anbau wurde der Vor- und Grundschulbereich der Schule in Nibe modernisiert und an heutige Anforderungen an Innenraumklima und Unterrichtsformen angepasst.
In Nibe bei Aalborg in Nordjütland wurde die einzige Schule des Ortes erneut erweitert, um die steigenden Schülerzahlen aufnehmen zu können. Nibe ist ein beliebter Vorort von Aalborg, und immer mehr Bürger der Stadt suchen sich hier ein neues Heim in ländlicher Umgebung. Die heutige Schule von Nibe wurde zu Beginn der 1950er-Jahre erbaut und über die Jahrzehnte immer wieder aus- und umgebaut, um mit der gesellschaftlichen Entwicklung, der Bildungsgesetzgebung und den allgemeinen Erwartungen an eine moderne Schulbildung Schritt zu halten. Das Architekturbüro Christensen & Rottbøll A/S aus Aalborg hat die letzten drei Um- und Ausbaumaßnahmen geplant, zu denen unter anderem eine Mediathek, eine öffentliche Bibliothek und ein Neubau für die ersten vier Jahrgangsstufen gehören. Dabei haben die Architekten die neuen Gebäudeteile, die jeweils eine eigene Identität aufweisen, behutsam in das vorhandene Umfeld eingepasst, nicht zuletzt durch den Einbau von Troldtekt-Decken.
Verdopplung der Fläche im Bau von 1952
Die Gestaltung des Gebäudeteils für die ersten vier Jahrgänge (0. bis 3. Klasse) war für die Architekten eine Aufgabe mit vielen Einschränkungen, denn es handelte sich teils um einen Umbau und teils um einen Anbau. Der ursprüngliche Bau von 1952 wurde auf die doppelte Fläche erweitert, indem auf der gegenüberliegenden Seite des Flurs ein weiterer Riegel mit Klassenzimmern angebaut wurde. Der ursprüngliche Gebäudeteil liegt zum Schulhof hin und entspricht in seiner Form dem gegenüberliegenden Gebäude, das ebenfalls saniert wurde und neue Fenster und Türen erhielt. Der zunehmende Bedarf an Unterrichtsräumen ließ sich am besten durch die Erweiterung des schmalen 1952er-Baus decken. Dank einer vollkommen neuen Einrichtung wirkt der Bau im Innern nun neu und modern. Eine große Herausforderung war die zwingende Einhaltung der Deckenhöhen von 1952, insbesondere weil für Schulneubauten in Dänemark Lüftungsanlagen vorgeschrieben sind.
Neue Decken in alten Räumen
Der Flur, der nun in der Mitte zwischen Alt- und Neubauteil liegt, hat eine gewölbte Decke erhalten, um einerseits die Raumhöhe zu optimieren und andererseits die Lüftungsschächte in den Seiten aufzunehmen. In den schulhofseitigen Unterrichtsräumen wurden Troldtekt-Ventilationsdecken mit Troldtekt-Platten in Natur eingezogen. Die Deckenplatten wurden von der Tür- zur Fensterseite hin überlappend verlegt, um nicht zu viel von der ursprünglichen Raumhöhe abzuhängen und dabei so viel Tageslicht wie möglich in den Raum zu lassen. Die leicht schrägen Decken wirken insgesamt als ruhige, fließende Flächen. Für die Beleuchtung wurden gleichmäßig verteilte Spotleuchten in die Decke integriert. Die Lüftungsanlage in den Decken ist vollkommen unsichtbar. Frischluft strömt durch einige spezielle Troldtekt-Platten ein, die den Luftstrom besser im Raum verteilen und Zugluft verhindern. Das System namens Troldtekt Ventilation ist zudem praktisch geräuschlos, was das Konzentrationsvermögen der Schüler weiter verbessert. Die Decken aus Troldtekt sorgen zugleich für eine Raumakustik, die spürbar besser ist als in den älteren Klassenzimmern der Schule. Der gedämpfte Raumklang erleichtert sowohl die Einzel- als auch die Gruppenarbeit der Schüler.
Flexibilität für die Grundschulklassen
Der neue Gebäudeteil ist in vier Abschnitte unterteilt, auf jeder Etage zwei. Diese Organisationsform ist überschaubar und für die Kinder der 0. bis 3. Klasse gut geeignet. Innerhalb der Abschnitte herrscht große Flexibilität und Offenheit: Es gibt Falttüren zwischen den Räumen und Zonen für alternative Unterrichtsformen mit Einzel- oder Gruppenarbeit. In der jüngsten Altersgruppe ist der Unterricht stärker vom Spiel geprägt, was entsprechend viel Platz erfordert. Die Schule von Nibe nimmt das ganze Jahr über neue Schüler auf, was ebenfalls flexible Räumlichkeiten erfordert. In den flexiblen Räumen auf der neuen Westseite wurde aktiv an Faktoren wie Raumhöhe, Tageslicht und Akustik gearbeitet. Im 1. Obergeschoss wurden zwischen mehreren Räumen mobile Wände eingezogen, die eine Zusammenlegung als Aula ermöglichen.
Troldtekt auf innovative Art
Im Zuge einer früheren Erweiterung der Schule von Nibe im Jahr 2002 entstanden der Schulhof und eine Mediathek. Der Schulhof ist ein offener Bereich, der an den älteren Teil der Schule angrenzt. Hier befinden sich auch die Schülerkantine und entlang des Gebäudes eine flache Seitentreppe aus schönem Mahagoniholz. Die Treppe trennt Schulhof und Mediathek und dient darüber hinaus als Sitzgelegenheit in den Pausen oder bei Veranstaltungen. Auch unkonventionelle Unterrichtsstunden finden gelegentlich unter Nutzung der Treppe oder in der Mediathek statt, die für diesen Zweck gebaut wurde. Sie enthält einen Bibliotheksteil sowie Computerarbeitsplätze und AV-Geräte. Auch in der Mediathek wurden Troldtekt-Decken eingebaut, um die Geräuschentwicklung in dem hohen Raum zu dämpfen. Der Naturfarbton der Troldtekt-Platten vermittelt Wärme und passt zu der rustikalen Architektur. In der Flurzone wurden Troldtekt-Deckenplatten in einem Muster montiert, das eine dreidimensionale Wirkung entfaltet. In der Mediathek wurden die Platten etwas unkonventionell mit Überlappung montiert, was einen spannenden visuellen Effekt erzeugt.