Schulzentrum Lisbjerg
Am Anfang stand die Idee von einer Schule als Dreh- und Angelpunkt eines neu entstehenden Stadtteils. Daraus wurde ein höchst dynamisches und spannendes Projekt, das die Bedeutung der menschlichen Sinne für das Lernen in den Mittelpunkt stellt.
Hübsche Farben, gesunde Baustoffe und Materialien und ein ausgewogenes Innenraumklima mit Troldtekt Ventilation sind nur einige Beispiele für die gelungene Umsetzung.
Das Schulzentrum in Lisbjerg nördlich von Aarhus in Dänemark ist nicht nur eine neugebaute Bildungsstätte, sondern zugleich der Startschuss für einen ganz neuen Stadtteil. Das ehemals ländliche Dorf Lisbjerg ist heute ein Vorort von Aarhus im Osten Jütlands, für den die Stadt einen langfristigen Entwicklungsplan aufgestellt hat. Das Neubaugebiet von Lisbjerg liegt an einem langgezogenen sanften Hang. In einigen Jahren werden hier voraussichtlich 20.000 neue Bürger leben. Der Schulkomplex wird zum Dreh- und Angelpunkt für die Stadtentwicklung und zum Treffpunkt für die Bürger des neuen Stadtteils, denn er umfasst Kulturhaus, Bibliothek, Sporthalle und weitere öffentliche Einrichtungen. Bereits 2006 schrieb die Stadt Aarhus den Wettbewerb für die Schule und den Bebauungsplan für den neuen Stadtteil aus. Das Siegerprojekt des Architekturbüros Kjaer & Richter aus Aarhus war laut Jury sehr überzeugend in seiner Verknüpfung zwischen städtischer Bebauung und umgebender Landschaft, durch die die Schule zum „Landmark“ des neuen Ortsteils wird. Der Schulkomplex ist sowohl architektonisch als auch in Bezug auf seine Rolle als Bildungsstätte gut gelungen. Organisatorisch ist die Schule aus drei Einheiten aufgebaut, die an die Jahrgänge und Schulformen angepasst sind. Jede der drei Gruppen hat ihre eigene „Heimstatt“, die ihr als vertraute Basis für den Unterricht in der sonst sehr offen und flexibel gehaltenen Schule dient. So schafft die Architektur zugleich Identifikation und Integration in einer großen Gemeinschaft, die alters- und fächerübergreifend funktioniert.
Präzise Proportionen
Die Schule liegt in einer sanft hügeligen Landschaft am Rand des künftigen Stadtteils. Ihre voluminösen Bauten sind markant und schaffen durch ihre unterschiedliche Orientierung interessante Räume sowohl in menschlicher als auch in landschaftlicher Hinsicht. Dank dieser architektonischen Stärke wird der Komplex als einfache Gesamtheit und zugleich als großzügig und abwechslungsreich erlebbar. Die einzelnen Gebäude sind an den Achsen der im Stadtteil und um die Schule herum geplanten Straßen ausgerichtet. Die zugehörige Mehrzweckhalle schließt sich an den zentralen (Markt-)Platz an. Die Bauten der Primarstufe und Sekundarstufe I orientieren sich an den Wohnstraßen und grünen Oasen im Ort. Der Schulhof in der Mitte des Ensembles ist Knotenpunkt für die einzelnen Schulgebäude und bildet einen interessanten, funktionalen Raum, der der Schule eine innere Identität sowie Großzügigkeit und Toleranz verleiht. Auch hier wurden die räumlichen Skalen differenziert – zwischen dem vertrauten „Heimbereich“ und dem komplexen Gemeinschaftsbereich mit dem Schulhof im Zentrum. Bei diesem Projekt wurde großer Wert auf den direkten Kontakt zwischen der Schule und ihrer Umgebung gelegt. Deshalb gibt es hier zahlreiche Ein- und Ausgänge. Aktivitäten und Spiele im Freien gehören zum pädagogischen Konzept der Schule. Viele der Unterrichtsräume bieten eine Aussicht auf die Landschaft und die Grünflächen in der Nähe. Offenheit und Transparenz prägen auch das Innere der Schule. Die Decken sind hoch, und es wurden viele Glaspartien verbaut.
Ein optimaler Rahmen für Kinder
Frische Luft fördert das Lernen. Dies hat man im Schulzentrum Lisbjerg wörtlich genommen: Ein optimales Innenraumklima hat von Anfang an eine große Rolle gespielt. In Klassenzimmern, Fachunterrichtsräumen und den flexiblen Zwischenzonen wurden Troldtekt-Ventilationsdecken eingebaut. Dadurch erleben die Schüler einen effektiven Luftaustausch ohne Zugluft und Lärm. Eine weiteres Plus sind die ruhigeren, homogenen Deckenflächen, die ohne störende Elemente auskommen. Troldtekt Ventilation ist ein System, das mit dem Prinzip der diffusen Lüftung arbeitet. Oberhalb der Decke wird mit niedrigem Druck Frischluft eingeblasen, die von dort durch spezielle Ventilationsplatten in den darunterliegenden Raum einströmt. Zwischen 10 und 20 Prozent der Deckenplatten sind „aktiv“, also luftdurchlässig. Troldtekt Ventilation ist hervorragend geeignet für Unterrichts- und Büroräume und lässt sich genau an die räumlichen Verhältnisse anpassen. In Lisbjerg wurden helle Troldtekt-Platten mit feiner Struktur gewählt, die zugleich eine gute Akustik in den Unterrichtsräumen schaffen. Deckenplatten von Troldtekt, die die Standards des dänischen Gütesiegels für Innenraumklima erfüllen, kommen auch in der Mehrzweckhalle zur Anwendung, an den Decken mit weißem Anstrich und am obersten Teil der Wände in Hell Natur. Dadurch konnte die Nachhallzeit in der Halle, die eine sehr hohe Decke hat, deutlich gedämpft werden. Deckenexperte Kent Vium Pedersen von Troldtekt hat viele Jahre Erfahrung mit dem System und dem Aufbau von Troldtekt Ventilation. „Troltekt Ventilation ist ja schon seit einigen Jahren auf dem Markt“, berichtet er. „Die ersten Projekte wurden um das Jahr 2000 herum realisiert. Dass die Zahl der Ventilationsdecken, die unsere Kunden vor allem für Schulen und Büros nachfragen, stetig zunimmt, ist der beste Indikator dafür, dass das System zuverlässig funktioniert.“
Flexibler Unterrichtsrahmen
Die drei „Heimatbereiche“ für die Primarstufe und die Sekundarstufen I und II bieten einen definierten Rahmen und zugleich eine offene Struktur, die eine vielschichtige Unterrichtsgestaltung erlaubt. So kann jeder Stufenbereich auf die vorhandenen Fachunterricht- und Werkstatteinrichtungen zugreifen, beispielsweise im Rahmen von Projekten oder speziellen Unterrichtsthemen. Auch die Freitreppe kann als Unterrichtsraum aktiv genutzt werden. Die tragenden Außenfassaden ermöglichen eine flexible und veränderliche Einrichtung der drei Bereiche, sollte dies in Zukunft erforderlich werden. Die meisten Fassaden sind mit spannend wirkenden blauen Platten verkleidet, die mit dem Himmel harmonieren und deren metallische Oberfläche sich verändert, wenn man sich bewegt. Die Fassade wirkt fast wie eine Tarnung in der Landschaft und zugleich wie ein starkes, skulpturales Wahrzeichen für den künftigen Stadtteil. Das Schulzentrum Lisbjerg spielt viele verschiedene Rollen nach innen und nach außen, zu denen mit der wachsenden Zahl der Schüler und Bürger in Lisbjerg noch weitere hinzukommen werden.