Gute Räume für gute Bildung
Unter dem Motto „Gute Räume für gute Bildung“ hat die Stadt Hamburg das Corvey Gymnasium im Stadtteil Lokstedt sanieren lassen.
Inzwischen zählt das Gymnasium Corveystraße zu den beliebtesten Schulen Hamburgs und hatte mit 195 Fünftklässlern die meisten Neuanmeldungen zum Schuljahr 2018/2019. Demokratie, Kreativität und Gesundheit werden an der Schule großgeschrieben und besonders gefördert. Zudem arbeitet die Schule mit dem Lehrerraumsystem, dem sogenannten Kabinettsystem, bei dem die Unterrichtsräume den einzelnen Lehrern zugeordnet und die Schüler „zu Gast“ bei den Lehrkräften sind.
Klimaschutz-Engagement wird belohnt
Das Gymnasium setzt sich seit 2016 das Ziel, die durch Kohlenstoffdioxid verursachten Emissionen jährlich um zwei Prozent zu vermindern. Das 12-Klassen-Haus der Schule wurde bis 2012 renoviert. Die energetische Sanierung des Kreuzbaus des Gymnasiums wurde 2019 fertiggestellt.
Von den 413 Schulen in Hamburg erhielt das Gymnasium Corveystraße, mit weiteren 63 Schulen, auch in diesem Jahr das Gütesiegel „Klimaschule“. Zusammen vermieden diese im letzten Jahr 900 Tonnen CO2-Emissionen. Das Gymnasium Corveystraße konnte die Vorhaben ihres konkreten Klimaschutzplans, der darlegt, wie die gesteckten Ziele kurz-, mittel- und langfristig erreicht werden sollen, zu über 90 Prozent erfüllen.
Alte Fassade mit modernem Charakter
Die Fassade des Kreuzbaus wurde durch den Austausch der noch bauzeitlichen Fenster gegen neue, die den aktuellen Standards entsprechen, energetisch aufgewertet. Die zwischenzeitlich abgebrochenen, ursprünglich in Betonfertigteilen vorhandenen, Sonnenschutzlamellen wurden durch neue Aluminiumlammelen wieder hergestellt. Noch vorhandene qualitätvolle Mauerwerksfassaden wurden saniert und die bereits mit WDVS verkleideten Fensterbrüstungsbereiche anthrazitfarben, sowie die Lisenen weiß gestrichen.
Dadurch ist es den Architekten Tommy Müller und Nathalie Dudda (tun-architektur, Hamburg) gelungen, alte Bestandteile der Fassaden zu erhalten, ihnen gleichzeitig einen modernen Charakter zu verleihen und die ursprüngliche Gliederung der Fassade wieder herzustellen.
Die Räume und Flure im Inneren, die vorher oft beengt und dunkel wirkten, sind nun lichtdurchflutet und vermitteln eine angenehme Wohlfühlatmosphäre. Wände und Decken erstrahlen in freundlichem Weiß, einzelne farbig-gestrichene Flächen setzen fröhliche Farbakzente und zeigen an, in welchem Geschoss man sich gerade bewegt.
Zum neuen Standard zählen interaktive Whiteboards genauso dazu, wie modernste Belüftungs- und Beleuchtungssysteme. Die Oberlichter sind in die Decken eingefasst.
Besondere Anforderungen seitens der Bauherren an eine optimierte Akustik in den Klassenräumen und auch in den großzügigen und als Aufenthaltsbereichen gerne genutzten Treppenräumen, setzte tun-architektur durch den Einsatz von Troldtekt-Akustikdeckenplatten um. Sie gewährleisten gleichzeitig geringe Nachhallzeiten, ein gesundes Innenraumklima sowie wirksamen Brandschutz.