Die kreative Fabrik
Die Flowfactory in Hadersleben passt sich mit ihrer markanten Architektur aus rohen Materialien in die Umgebung des ehemaligen Industriehafens der süddänischen Stadt ein. Der Standort am Wasser wurde optimal ausgenutzt, der Bildungsbau profitiert von guten Tageslichtverhältnissen.
Auch die architektonischen Lösungen im Innern sind bemerkenswert, deutlich inspiriert von technischen und industriellen Bauten. Die Flowfactory in Hadersleben gehört zum VUC Syd, einem Erwachsenenbildungszentrum mit Standorten in vier süddänischen Städten. In Hadersleben wird unter anderem ein zweijähriges Abitur auf dem 2. Bildungsweg mit Ausrichtung auf kreative, digitale Fächer angeboten. Das Gebäude ist streng um das Atrium herum gegliedert, das in erster Linie die elegante Haupttreppe aufnimmt. Im Erdgeschoss befindet sich die einzige projektorientierte Fachoberschule Dänemarks, die digitale Kreativität und Existenzgründung in den Mittelpunkt stellt. Im ersten Obergeschoss liegt das E-Learning-Center des VUC Syd. Im zweiten Obergeschoss befindet sich ein flexibler Arbeitsbereich, der für innovative Prozesse und die Zusammenarbeit zwischen Bildung und Wirtschaft gedacht ist. Das ganze Haus wurde gestaltet, um flexibles modernes, praxisnahes Lernen zu ermöglichen. Alle Etagen haben Zugang zu einer großen Terrasse bzw. Dachterrasse. Die Schule wurde mit dem dänischen Bildungsbaupreis „Årets Skolebyggeri 2017“ ausgezeichnet, weil ihr baulicher Rahmen das Lernen unterstützt und Flow und Kreativität in der Arbeit der Schüler fördert.
Decken mit Struktur
Das Einrichtungsdesign in der Flowfactory ist durchdacht. Die Räumlichkeiten wirken informell und bieten verschiedene Arten von Arbeitsplätzen. Im selben Raum findet man Gruppentische mit Hockern und gepolsterte Wandsofas mit fest installierten Computerplätzen vor. Möglichkeiten zum Arbeiten in großen und kleinen Gruppen sowie Einzelarbeitsplätze sind überall vorhanden. Laut Torben Sørensen, Architekt und Partner bei ZENI Arkitekter, ist die Akustik ein wichtiger Bestandteil der Innenausstattung. Wesentlich dafür war die Gestaltung der Decken, die sowohl als Schallabsorber wie auch als struktur- und rhythmusgebendes Element eine Rolle spielen. Die flächigen Troldtekt-Akustikdecken werden durch plattenförmige Troldtekt-Baffeln ergänzt, die in festen Abständen senkrecht abgehängt sind. Die Baffeln wurden an Ort und Stelle in Sandwichbauweise hergestellt, in der Mitte eine Tischlerplatte, umgeben von zwei halben Troldtekt-Deckenplatten. Dank dieses Mehrs an Troldtekt-Oberflächen und der Zwischenräume ist die Schallabsorption besonders gut. In den Zwischenräumen sind Beleuchtungskörper, Lüftung und andere Elemente angebracht, die an der Decke sonst stören würden. Die Troldtekt-Baffeln sind an den Enden abgeschrägt, was der Decke als Ganzem zusätzlich Struktur verleiht.