Viel mehr als Theater
Gleich am Hjørring Bahnhof - und nur wenige hundert Meter vom alten Theatergebäude entfernt - liegt das neue Vendsyssel Theater. Es ist einfach und kraftvoll in seiner äußeren Erscheinung und mit einer markanten Signalwirkung, die von der rostroten Stahlfassade unterstrichen wird.
Der hintere Teil des Gebäudes ist mit gehärtetem farbigem Glas verkleidet, das am Abend von innen beleuchtet wird. Mit seinen großen Glasflächen zu Straße und Vorplatz hin wirkt das Gebäude einladend und mit engem Kontakt zwischen drinnen und draußen.
Das große Foyer mit hohen Decken ist harmonisch in verschiedene Funktionen gegliedert. Kartenverkauf, Café, Restaurant und Lounge liegen wie Inseln auf einem Platz, der sich um den großen zirkulären Theatersaal mit 450 Sitzplätzen windet. Man hat eine abwechslungsreiche Umgebung geschaffen, in der sich Besucher schon beim Eintreten wohlfühlen. Der Platz verbindet auch die insgesamt fünf Säle, die Raum für eine große Bandbreite kultureller Veranstaltungen bieten.
Begegnung der Kontraste
Obgleich das Vendsyssel Theater in seinem Inneren ein sehr lebendiges Haus ist, so ist es den Architekten des Architekturbüros Schmidt Hammer Lassen gelungen, ihm ästhetische Ruhe zu verleihen. Das ist in der Regel ein schwieriger Balanceakt zwischen Volkstümlichkeit und Hochkultur, der hier aber mit einer sehr qualitätsbewussten Auswahl an Materialien und einer informellem Einrichtung gelungen ist.
Überall im Haus findet man den Wechsel zwischen dem Rauen und dem Verfeinerten. Der Theatersaal ist ganz in Schwarz gehalten, der Musiksaal dagegen ganz hell und raffiniert in seinem Ausdruck. Die schwarze Farbe ist auch markant im Bereich des Platzes, wo sie die Räume verbindet ohne aber zu dominieren. Hier wurden schwarz lackierte Troldtekt-Akustikplatten als schmückendes und schallabsorbierendes Element verbaut. Troldtekt-Platten wurden auch in der Verwaltung im 1. Stockwert und auf den Wandflächen im Probensaal montiert, der auch für Kinderaufführungen genutzt wird.