Open air theatre in London
Im Londoner Regent’s Park befindet sich das preisgekrönte „Open Air Theatre“, das als Kleinod der Theaterszene in der Stadt gilt und sich unter einheimischen wie auch auswärtigen Theaterbesuchern großer Beliebtheit erfreut.
Für englische Wetterverhältnisse ist die Freilichtbühne inmitten des weitläufigen Parks ein ungewöhnlicher Ort. Der einzige geschützte Bereich ist der Raum unterhalb der Zuschauerränge des Amphitheaters. Dort befindet sich eine der längsten Theken aller Londoner Theater; sie erstreckt sich über die gesamte Breite der Ränge.
Jeden Sommer wird die Freilichtbühne 15 Wochen lang bespielt. Dann können über 1.200 Zuschauer das abendliche Bühnenspektakel in der von Bäumen gesäumten Arena genießen. Zur Anlage gehört ein großer Backstage-Bereich mit Aufenthaltsraum für Schauspieler und Techniker, Garderoben, Maske, Kulissenwerkstatt, Büroräumen für Bühneninspizienz, Licht- und Tontechnik sowie weiteren Produktionsräumen.
Im Mai 2018 wurde eine Probebühne gebaut, die es dem Theater erstmals seit seiner Gründung 1932 ermöglicht, sämtliche Produktionseinrichtungen an einem Standort zu versammeln. Im Zentrum des Neubaus liegt die eigentliche Probebühne mit doppelter Geschosshöhe. Daneben befinden sich eine Kantine, Büros, Aufenthaltsraum und mehrere kleinere Proberäume für Stimmübungen.
Viele Details des Neubaus wurden so gestaltet, dass sie die zauberhafte Parkumgebung mit ihren Bäumen, Grünpflanzen und viel freiem Himmel verstärken. Die Außenwände sind mit dunkel lasiertem Lärchenholz verkleidet, wodurch die Konturen zwischen Gebäude und Landschaft verschmelzen und zugleich eine natürliche Erweiterung des Gebäudebestands am Rand des Aphitheaters erfolgt.
Der Neubau wurde mit einem Baukastensystem aus vorgefertigten Brettsperrholz-Paneelen errichtet. Diese leichtgewichtige Konstruktion ruht auf schmalen Fundamenten, die die Wurzeln der umstehenden Bäume nur wenig beeinträchtigen. Sie wurde in nur wenigen Tagen außerhalb der Spielzeit des Theaters aufgebaut.
Einer der spektakulärsten Räume ist das Probe- und Tanzstudio. Hier trifft reichlich Tages- und Kunstlicht auf eine lange, raumhohe Spiegelwand, die jede Bewegung von Tänzern und Schauspielern präzise reflektiert und ihnen eine erfolgreiche Selbstkontrolle ermöglicht. In diesem Raum war es sehr wichtig, den Raumschall und den Nachhall auf ein Minimum zu begrenzen, um einerseits den natürlichen Klang der Freilichtbühne zu simulieren und andererseits die dortigen Proben und Vorstellungen nicht zu stören. Erreicht wurde dies durch die großflächige Montage von Troldtekt-Akustikplatten an den Wänden des Studios.