Nachhaltiges Kinderhaus
Die Kindertagesstätte Rådyret im dänischen Støvring ist ein gutes Beispiel dafür, wie sich mit Ehrgeiz und Zusammenarbeit eine schöne, nachhaltige und funktionale sowie kindgerechte Architektur umsetzen lässt.
In einem Neubaugebiet in Støvring südlich von Aalborg wurde die Kindertagesstätte „Rådyret“ (Das Reh) für Kinder im Kindergarten- und Krabbelstubenalter eröffnet. Das längliche Gebäude verfügt über einen zentralen Flur, von dem Gemeinschaftsräume und die nach Süden hin gelegenen Gruppenzimmer abgehen.
Konstruktiv wurde das Gebäude aus Massivholzelementen aus Brettsperrholz (CLT) errichtet, die Fassaden haben eine senkrechte Holzverkleidung erhalten. Das Dach wurde so gestaltet, dass das Tageslicht durch die Dachfenster über den zentralen Flur in die Gruppenzimmer einfällt und dort das Licht ergänzt, das durch die Zimmerfenster in der Südfassade einströmt.
Viel Aufmerksamkeit wurde im Projektverlauf der Akustik gewidmet. Die schrägen Flächen und schiefen Winkel, die in vielen Räumen vorkommen, sind Teil der akustischen Bearbeitung. Troldtekt-Akustikplatten an den Decken tragen zur Erfüllung der hohen Anforderungen an die Akustik ebenso bei wie zur positiven Materialbilanz für die DGNB-Zertifizierung in Gold.
Nachhaltigkeit von Anfang an bedacht
Gitte Gylling H. Olesen war als DGNB-Auditorin und Chefspezialistin für Nachhaltigkeit bei Rambøll an allen Phasen des Projekts beteiligt. Sie berichtet: „Wir hatten eine hervorragende Zusammenarbeit mit dem Generalunternehmer und dem Bauherrn. So konnten wir gemeinsam die DGNB-Zertifizierung in Gold verwirklichen. Wir von Rambøll fungierten auch als Architekten und beratende Bauingenieure. Dadurch konnten wir als Nachhaltigkeitsteam arbeiten und waren Teil eines integrierten Entwurfs- und Planungsprozesses.“
Um die Zertifizierung zu erlangen, wurde zunächst ein wirtschaftlicher Rahmen zu Grunde gelegt. Davon ausgehend wurden die energetisch am besten geeigneten und dokumentierten Materialien gewählt. Zugleich wurde der Gebäudebetrieb in der Nutzungsphase in Betracht gezogen. Hier ging es darum, den Instandhaltungsaufwand zu minimieren, um so die Gesamtbetriebskosten möglichst gering zu halten.