Ristorante DaVinci
Früher Gemeindebibliothek, heute beliebtes italienisches Restaurant: Für die Verwandlung des Zweckbaus am Hafen war eine umfangreiche Sanierung und Neugestaltung erforderlich, bei der im Innern nur die Deckenverkleidung aus Holzwolleleichtbauplatten erhalten blieb.
Wer in Hadsund etwas südlich von Aalborg gehobene italienische Küche genießen will, kann dies in wunderschöner Lage direkt am Fjord von Mariager tun. Seit 2006 öffnet hier das Ristorante Davinci täglich seine Pforten. Davor wurden an dieser Stelle nicht etwa Gourmetmahlzeiten gereicht, sondern geistige Nahrung für die Bürger der Gemeinde Hadsund, denn in den Gebäuden war die kommunale Bibliothek untergebracht.
Damals hatte das Restaurant Davinci seinen Standort noch in der Fußgängerzone des Ortes, suchte aber nach größeren Räumlichkeiten, um auch größere Abendgesellschaften bewirten und das Catering-Geschäft erweitern zu können.
Der Ausgangspunkt: ein langweiliger Zweckbau
Henrik Bønnelycke, Architekt, Designer und Inhaber des Designbüros Bønnelycke MDD, wurde mit der Aufgabe betraut, die ehemalige kommunale Bibliothek – einen langweiligen Zweckbau – in ein einladendes Restaurant zu verwandeln. Die erste Herausforderung war der Zustand des Gebäudeensembles, denn Risse und Fundamentschäden erforderten zahlreiche Reparaturen. Diese „unsichtbaren“ Baumaßnahmen verschlangen einen Großteil des Budgets für die Renovierung. Die zweite wichtige Aufgabe war es, dem Haus Seele und Charme zu verleihen.
„So etwas gelingt häufig, indem man bei der Sanierung bestimmte Elemente des ursprünglichen Baus erhält und sogar betont. Hier aber gab es nichts zu erhalten. Hätte es sich um eine schöne alte Bibliothek aus den Dreißigern gehandelt, wäre es etwas anders gewesen. Hier jedoch war der Ausgangspunkt ein eingeschossiger Zweckbau aus gelben Ziegeln. Solche Gebäude wurden seit 1960 überall in Dänemark hochgezogen. Und die Fassade war im besten Stil der Achtzigerjahre mit türkisfarbenen Diagonalen versehen“, berichtet Henrik Bønnelycke.
Alles neu außer den Decken
Die gesamte Inneneinrichtung des Gebäudes wurde entfernt und für die neue Nutzung komplett neu geplant. Eingebaut wurden neue Böden, WCs und Inventar und nicht zuletzt zwei geräumige Küchen. Die Küchen – Herzstücke des Hauses – wurden als markante Kuben angelegt, die wie kleine Häuschen inmitten des Gebäudes stehen.
Die drei parallelen Riegel des Gebäudeensembles haben von innen offene Satteldächer mit vielen Quadratmetern Deckenfläche. Die Decken sind mit Troldtekt-Platten verkleidet und praktisch das Einzige, was den Umbau überlebt hat.