Übernachtung in natürlichem Rahmen
Danhostel Copenhagen Amager liegt wie ein Tor zwischen der Großstadt und dem Naturschutzgebiet Amager Fælled, was bei der Renovierung der Jugendherberge weitestgehend berücksichtigt wurde. Die Berücksichtigung der Umwelt spiegelt sich auch in der Wiederverwendung vorhandener Materialien wider, hierunter der Troldtekt-Akustikplatten.
Die Natur sollte in das Danhostel Copenhagen Amager einbezogen werden, als der Übernachtungsort seinen 1970er-Jahre-Look durch einen neuen Ankunfts- und Loungebereich im nordischen Stil änderte. Ziel war es, eine Umgebung zu schaffen, die zur wunderschönen Natur in Amager Fælled passte und ausländischen Gästen den typisch dänischen Begriff „hygge“ (Gemütlichkeit) näher brachte.
„Früher war der Ankunftsbereich ein Durchgangsbereich, in dem man seinen Schlüssel an der Rezeption abholte, und den man schnell wieder verließ. Der Raum ähnelte einem Bahnhof mit orangefarbenen Kacheln auf dem Fußboden und vielen roten Ziegelsteinen. Die Rezeption war ein kleiner geschlossener Kasten in der einen Ecke mit Gitter davor. Es war ein ganz anderer Ausdruck als heute“, sagt Mia Scheel, Architektin MAA und Partnerin bei ZESO Architects, die für die Renovierung der Jugendherberge verantwortlich zeichnen.
„Wir sind von der Umgebung ausgegangen. Als Gast sollte man nicht einfach nur übernachten, sondern in einem Naturzentrum auf Entdeckungsreise gehen, während man eincheckt und andere Gäste im Café trifft. Die Übernachtung muss bei einem Großstadturlaub ein Erlebnis sein, es darf nicht nur ein Ort zum schlafen sein“, erklärt sie.
Wiederverwendung vorhandener Materialien
Die Architekten haben den gesamten Rezeptionsbereich neu erdacht. Sichtbarkeit und Entgegenkommen gegenüber den Gästen hatten Priorität, denn jetzt steht das Personal in einem integrierten Café- und Loungebereich mit umliegenden Sitznischen für den Empfang bereit. Die Lounge wurde aus organischen Materialien wie Mooswänden und grünen Pflanzen aufgebaut. In den Regalen aus Birkenfurnier können die Gäste Pflanzen- und Tierarten betrachten, die im Naturschutzgebiet Amager Fælled heimisch sind.
Der große offene Raum hat doppelte Höhe, wobei die ursprünglichen Troldtekt-Akustikdecken nach der Renovierung weiter existieren. Sie wurden weiß gestrichen, denn die Eigenschaften der Akustikplatten bleiben vollständig erhalten, auch wenn sie einen neuen Farbanstrich erhalten. Die alten Kacheln am Boden wurden durch eine Zementbeschichtung verborgen.
„Allgemein haben wir einige gute, bekannte Materialien und Lösungen verwendet, die wir in einer ansprechenden Kombination zusammengestellt haben. Eine Mischung aus Neu und Alt, denn es gab so einiges, auf das man aufbauen konnte. Unter Berücksichtigung der Umwelt haben wir uns entschieden, langlebige Materialien der verschiedenen Oberflächen des Raumes wiederzuverwenden und ihnen durch Farbe ein Update zu verleihen“, sagt Mia Scheel.
Natürliche Anziehung
Durch die neue Rezeption werden die Gäste begrüßt, sobald sie den Raum betreten. Die Rezeption dient auch als Bar, deren akustische Verhältnisse mit neuen Troldtekt-Decken in Natur verbessert wurden. Die Gäste können ihre Getränke auf ein Plateau über der Bar mitnehmen, wo sich ein Bereich mit Sitzplätzen befindet. Viele nutzen diese Möglichkeit.
„Wir haben den Ankunftsbereich im Hinblick auf Tageslicht, Entgegenkommen und Arbeitsfluss angepasst. Es ist ein viel angenehmerer Raum geworden, sowohl im Hinblick auf Licht als auch Akustik – und es ist gelungen, die Natur einzubeziehen. Instinktiv haben die Gäste dadurch Lust, hier zu sitzen. Ich glaube, dass der Mensch grundlegend gern nah an der Natur ist“, sagt Mia Scheel.