Architektur die betreut
Flache Wiesen und offene Weiten sind ein markanter Charakterzug der Gegend nördlich von Varde in Westjütland. Hier am Rand von Tistrup wurde ein neues Pflegeheim mit 24 Wohnungen sowie Gemeinschaftseinrichtungen errichtet.
Das Gebäude fügt sich mit seinen horizontalen Linien und der fein proportionierten Fassade wunderbar in die Landschaft. In die Dachfläche wurden diskret Solarzellen integriert. Pastellfarbene Felder sorgen für Abwechslung und betonen die architektonische Hierarchie.
Die Gebäudeaufteilung ist von einem vorbildlichen Grundriss geprägt: Jeweils drei kleine Wohneinheiten sind um eine Gemeinschaftsfläche gruppiert. Durch die leicht verschobenen einzelnen Flügel entstehen attraktive Aufenthaltsräume statt trostloser langer Gänge. Man bewegt sich wie in einem kleinen, südländischen Dorf durch wechselhafte Gassen, die alle in der Nähe der Wohnung liegenden Funktionen miteinander verbinden.
Glaswände u.a. im Speisesaal und in den Büros sorgen für große Transparenz und Offenheit. Insgesamt wurde sehr viel Wert auf sichere und überschaubare Rahmenbedingungen gelegt. Ein Schwerpunkt lag aber auf der Privatsphäre. Die Bewohner fühlen sich wohl mit den sanften Übergängen zwischen Wohnung und Gemeinschaftsfläche. Auch die leichte Zugänglichkeit zu den Terrassen und der Gartenanlage machen sich im Alltag als großes Plus bemerkbar.
Akustisch wurde ganz bewusst eine gedämpfte Geräuschumgebung geschaffen. Die Böden in den Gemeinschaftsflächen haben einen Linoleumbelag, der die Tritte dämpft und sich ideal für z.B. Rollstühle eignet. Die Decken sind überwiegend mit weißen Troldtekt-Akustikplatten verkleidet, die in der ganzen Einrichtung eine optisch beruhigende und zusammenhängende Flächenwirkung erzeugen. Als kleine Variation wurde die Decke des großen Versammlungssaals und des Speisesaals, beides hohe Räume, mit schwarzen Troldtekt-Platten und hellen Holzleisten verkleidet.