Sinnliche Orangerien im Solgaven
Das Pflegeheim Solgaven in Valby bei Kopenhagen wurde für blinde sehbehinderte Bürger eingerichtet. Deshalb unterstützen Architektur und Einrichtung einen Alltag, in dem die Bürger sich zu Hause fühlen und leicht im Haus orientieren können.
In dem siebengeschossigen Gebäude verteilen sich die Pflegeabteilungen auf je zwei Etagen mit 25 bis 34 Wohnungen. Diese Einteilung wird durch die Farbwahl unterstützt: Im Erdgeschoss dominieren sandfarbene Töne, während im ersten und zweiten Obergeschoss grüne Wände, Türen und Fußböden vorherrschen. Darüber liegen zwei gelbe und dann zwei blaue Etagen. Die Farben folgen der Natur und stehen für Sand, Gras, Sonne und Himmel.
Die beiden gleichfarbigen Geschosse einer Pflegeabteilung werden durch Räume mit doppelter Höhe miteinander verbunden. So entsteht ein Zusammenhang innerhalb der Abteilung sowie ein Eindruck von Geräumigkeit im Gebäude. In den doppelt hohen Räumen befinden sich Treppen, die die beiden Heimetagen miteinander verbinden. Die Aufgänge bieten den Blinden und Sehbehinderten Bewohnern zugleich eine Übungsmöglichkeit im Treppengehen.
Die hohen Räume wurden als Orangerien gestaltet und mit Pflanzen in Hochbeeten entlang den Treppen sowie an jeweils einer raumhohen Wand mit Holzleistenverkleidung ausgestattet. Die Orangerien haben hohe Fenster, die viel Tageslicht im Aufenthaltsraum und Blicke auf die Stadt nach Norden und Süden ermöglichen.
Grafisch gestaltete Wände
Gegenüber der mit Holzleisten und Grünpflanzen dekorierten Wand befindet sich jeweils eine Wand, die mit Troldtekt Rhombe in changierenden Farben bekleidet ist. Die Farbgebung leitet sich aus der Grundfarbe für Boden und Decken der jeweiligen zweigeschossigen Einheit her.
So weist beispielsweise die blaue Troldtekt Rhombe-Wand verschiedene blaue Farbtöne auf, die ein grafisches Muster ergeben, das sich über zwei Etagen erstreckt. Zugleich bewerkstelligen die Troldtekt Rhombe-Platten – im Zusammenspiel mit langen Vorhängen – eine Akustikregelung, die die Orangerien zu angenehmen Aufenthaltsräumen werden lässt.
Für die beiden beteiligten Architekturbüros CUBO und Forec4 war die leichte Orientierung der Bewohner im Gebäude ein zentraler Gestaltungsaspekt. Deshalb wurden Farben und Materialien als Wegweiser eingesetzt, die auf dezente Weise alle Sinne ansprechen.