Ein Grundstück, drei Generationen
Mit Sinn für das Stilreine und Konzentration auf das Funktionelle hat der Architekt Nils Engelund ein Haus auf einem Grundstück im Aarhuser Vorort Højbjerg entworfen. Hier wohnt er mit seiner Frau - sein Sohn, seine Schwiegertochter und die Enkelkinder wohnen in dem zweiten Haus auf dem Grundstück.
Vor wenigen Jahren war der Architekt Nils Engelund an der Renovierung des Hauses seines Sohnes im Süden von Aarhus beteiligt. Nun hat er nur wenige Meter davon entfernt ein neues Haus entworfen und bauen lassen. Damit hat die Familie ihren Traum von einer Gemeinschaft für drei Generationen verwirklicht, aus der alle im Alltag großen Nutzen ziehen.
Im Fokus die Funktionen
Das Obergeschoss des neuen Hauses besteht aus Holz-Leichtbauelementen, die auf die Beton-Vollwandelemente und Geschossdecken des Untergeschosses montiert sind. Nils Engelund beschreibt den architektonischen Stil als modernen Funktionalismus nach dem Motto: ’form follows function’.
„Viele Architekten denken zunächst an Form und Aussehen des Gebäudes, ich dagegen entwerfe von innen und konzentriere mich auf Funktionen“, erläutert er.
Die primäre Funktion war bei diesem Projekt, die beiden Wohnungen gut zueinander passen zu lassen. Zu erkennen ist dies unter anderem daran, dass die Häuser durch einen Mittelbau aus Glas verbunden wurden. Hier befindet sich der gemeinsame Eingang, der als Passage fungiert, durch die man von einem Haus ins andere gelangt. Der Architekt hat auch mit unterschiedlichen Niveaus und versetzten Ebenen zwischen den beiden Häusern gearbeitet – in den beiden Gebäuden gibt es insgesamt sechs versetzte Etagen. Dies soll die Häuser natürlich voneinander trennen und das Privatleben in beiden Wohnungen berücksichtigen.
„Wir haben keinen Blickkontakt und müssen uns schon besuchen, wenn wir zusammen sein wollen“, sagt Nils Engelund.
Roh, rustikal – und gemütlich
Der schlichte, luftige Eindruck, den das rechteckige Gebäude macht, setzt sich im Inneren des Hauses fort. Hier betritt man den zentralen Raum mit Küche, Ess- und Wohnzimmer in einem. Eine hohe Schrankwand mit Schiebetüren trennt den großen Raum von den kleineren Zimmern des Hauses.
Bei der Wahl der Deckenverkleidung dachte Nils Engelund vor allem an die Akustik. Denn Betonböden, Klinker und große Glaspartien stellen typisch eine akustische Herausforderung dar. Doch auch der ästhetische Ausdruck war ein wichtiger Faktor.
„Das Haus mit seinem schwimmenden Betonboden ist roh, und das passt gut zu den rustikalen Troldtekt-Akustikplatten. Dabei haben wir uns für eine relativ dunkle Farbe entschieden, was die Decke etwas ´nach unten zieht´ und den Raum dadurch etwas gemütlicher und integrierender wirken lässt“, sagt Nils Engelund.