„MiniCO2 Husene“ - Erfahrungen führen zur Reduzierung der CO2-Emission im Hausbau
CO2 ist bekanntermaßen eine wesentliche Ursache des Klimawandels. Auf die Baubranche in Dänemark entfallen ca. 40 Prozent der gesamten CO2-Emissionen des Landes. Daher gab es Grund genug zu untersuchen, wie sich Gebäudeemissionen minimieren lassen und sich vor allem einen Überblick zu verschaffen, welche Faktoren bei einem Bauvorhaben das CO2-Konto am stärksten belasten.
Mit der Errichtung des so genannten „MiniCO2 Husene“ wurden nun die Erkenntnisse aus dem Bau von fünf umweltschonenden Einfamilienhäusern westlich vom dänischen Nyborg, bei denen die CO2-Belastung auf verschiedene Art und Weise begrenzt wurde, umgesetzt. Das Unternehmen Realdania Byg rückte damit den Ressourcenverbrauch in den Fokus und realisierte, nach Auswertung der Erfahrungen aus der Bau- und Nutzungsphase der fünf Gebäude, das Einfamilienhaus der Zukunft.
Jedes der Häuser zeigte auf seine Art, wie man den Ressourcenverbrauch und damit die CO2-Belastung reduzieren kann. Ob das aus Recyclingmaterial gebaute “Upcycle House“, die aus traditionellen bzw. modernen Materialien errichteten, auf 50 Jahre „Instandsetzungsfreien Häuser“, das „Veränderbare Haus“ mit flexibler Konstruktion und Planlösung oder das „Quotenhaus“ mit transparentem Energieverbrauch. Wichtig war es den Planern aus fünf Architekturbüros zu zeigen, dass geeignete Maßnahmen die Senkung des Energieverbrauchs und der CO2-Belastung beim Bau und bei der Nutzung möglich machen. „Wenn wir den Klimawandel in den Griff bekommen wollen müssen wir herausfinden, welchen Beitrag Neubauten dabei leisten können. Bisher ist es uns gelungen, das Thema Heizenergie unter Kontrolle zu bekommen. Es erscheint aber problematisch, sich zu stark auf nur einen Parameter zu konzentrieren, weil man dabei Gefahr läuft, alles andere, was auch zur Emission von CO2 beiträgt, zu übersehen. Ein Bauvorhaben ist ja ein außerordentlich komplexer Prozess“, sagt Jørgen Søndermark, Architekt und Projektleiter bei Realdania Byg.
Während sich die Planer bei den zunächst gebauten fünf Häusern auf einen Parameter in der Fragestellung der CO2-Reduktion konzentrierten, konnte - unter Berücksichtigung aller gesammelten Erfahrungen - der CO2-Ausstoß bei der Errichtung des „MiniCO2 Husene“ laut Berechnungen des Dänischen Bauforschungsinstituts Statens Byggeforskningsinstituts um 45 Prozent reduziert werden.
Das 150 m² große MiniCO2 Fertigteilhaus wurde als klassischer Bungalow konzipiert und von der Fertigteilhausfirma Benée Huse in enger Zusammenarbeit mit den Architekten Luplau & Poulsen entwickelt.
Zu den Ideen, die aus den Versuchshäusern stammen, gehört die Dämmung mit Papier an Decke und in Außenwänden, leichte mobile Wände sowie Terrassenbretter aus Holz- und Kunststoffabfällen. Außerdem bietet das MiniCO2 Fertigteilhaus auch ganz neue Lösungen wie beispielsweise eine Gründung ohne Verwendung von Zement, Dachdeckung aus CO2-abbauendem Belag, Recycling-Gips mit mehr als 50 Prozent wiederverwertetem Gips sowie eine dezentrale Lüftungsanlage, die mechanische und natürliche Lüftung miteinander kombiniert.
Wie bereits im „Veränderbaren Haus“, entworfen von GXN und Henning Larsen Architects, und im „Quotenhaus“, für das Pluskontoret Arkitekter verantwortlich zeichnen, kamen auch im „MiniCO2 Husene“ Troldtekt®-Platten zum Einsatz.
Nicht nur wegen der ausgezeichneten schallabsorbierenden Eigenschaften (Schallabsorptionswert aw = bis 1,0) der Troldtekt®-Platten und die daraus resultierende gute Raumakustik fiel die Wahl der Deckenbekleidungen auf Troldtekt. Die Decken- und Wandplatten aus zementgebundener Holzwolle werden ohne Zusatz chemischer Substanzen hergestellt. Die Rohstoffe Holz, FSC®- oder PEFC™-zertifiziert, also aus verantwortungsvoller und nachhaltiger Waldbewirtschaftung und Zement aus dänischen Vorkommen, dienen seit jeher als Basis für die Produktion der Platten zur Umsetzung innovativer, designorientierter Innenarchitekturen. Darüber hinaus sind sie nach Gütesiegel Raumklima und cradle-to-cradle (silver) zertifiziert.
Kristian Nordheim von der Firma Pluskontoret Arkitekter berichtet, dass die Wahl von Troldtekt auf der Hand lag. „Wichtig war, dass man nur eine Deckenplatte abnehmen muss, um an die Installationen zu kommen. Natürlich hatten wir auch ein Auge auf eine gute Akustik und ein gutes Innenraumklima, denn das sind wichtige Qualitäten in einer Wohnung“, so Kristian Nordheim.
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