Kreislaufführung
Um Cradle to Cradle Certified zu werden, muss ein Material in einem neuen Kreislauf wiederverwertbar sein. Das kann ein biologischer Kreislauf sein, in dem das Material zu Nährstoffen in der Natur wird, oder ein technischer Kreislauf, in dem das Material als Rohstoff bei der Herstellung eines neuen Produkts dienen kann.
Bei Troldtekt arbeiten wir im Sinne der Kreislaufwirtschaft. In Dänemark wurden Systeme für Reste von Holzwolle-Leichtbauplatten aus unserer eigenen Produktion und von Baustellen der Kunden eingerichtet. Es wird außerdem das Ziel verfolgt, Platten aus Abbrucharbeiten wiederzuverwenden, zu recyceln und zu upcyceln.
Um die Ressourcen aus ausgedienten Holzwolle-Leichtbauplatten auf höchstmöglichem Wertniveau zu nutzen, teilen wir sie in eine Reihe von Kategorien ein, die mit einem bestimmten Potenzial in einem Verhältnis stehen. Dieser Ansatz ermöglicht es uns, mit mehreren verschiedenen Lösungen sowohl im biologischen als auch im technischen Kreislauf zu arbeiten – und kontinuierlich neue Kreislaufmodelle zu testen, die wir in unserer Ressourcenhierarchie im Überblick darstellen:
Vorbeugen und recyceln
Ziel ist es, Lösungen zu finden, die so hoch wie möglich in der Hierarchie stehen. Die Abfallvermeidung ist daher die beste Lösung. Dies kann erreicht werden, indem die Troldtekt Decken bei der Renovierung oder Umgestaltung eines Gebäudes für einen neuen Zweck erhalten bleiben. Es ist einfach, die Troldtekt Platten zu streichen und kleinere Reparaturen vor Ort vorzunehmen – und so die Lebensdauer der Platten zu verlängern.
Erfahren Sie mehr über Reinigung, Anstrich und Reparatur von Troldtekt Akustikplatten
Darüber hinaus möchten wir den Markt dabei unterstützen, sicherzustellen, dass voll funktionsfähige Akustikplatten in einem anderen Gebäude wiederverwendet werden. Dies werden wir unter anderem in Zusammenarbeit mit Bauunternehmen, Bauherren und Beratern tun.
Produkte aus Gebäuden können ein „zweites Leben“ erhalten
Wenn die Troldtekt Akustikplatten nach 50 bis 80 Jahren ihren ersten Lebenszyklus in einem Gebäude abgeschlossen haben, können Wiederverwendung, Recycling und Upcycling ins Spiel kommen.
Denn wenn die Platten einen Zustand erreicht haben, in dem es nicht mehr sinnvoll ist, sie zu erhalten oder direkt wiederzuverwerten, möchten wir dafür sorgen, dass sie auf andere Weise in einen neuen Kreislauf gelangen. Dabei kann es sich um ein Recycling auf der Ebene von Produktions- und Baustellenabfällen handeln (siehe unten).
Ein Teil der Platten wird jedoch in einem solchen Zustand sein, dass sie im Rahmen der eigenen Produktion von Troldtekt ein Upcycling zu neuen Produkten durchlaufen – und somit ein zweites Leben bekommen können:
Ganze Platten in gutem Zustand können einfach wieder auf den Markt gebracht werden. Bei Platten, die während ihres ersten Lebenszyklus bearbeitet wurden, müssen wir bewerten, ob wir ein Upcycling oder eine Verarbeitung durchführen können. Dabei kann es sich um zugeschnittene oder lackierte Platten handeln.
Abfälle und Schnittreste im biologischen und technischen Kreislauf
Die Schritte unter Vermeidung und erneuter Verwendung sind Recycling und Wiederverwendung. Diesbezüglich haben wir von Troldtekt bereits Rücknahmesysteme für Produktionsreste von Holzwolle-Leichtbauplatten eingerichtet, die nie in Gebäude gelangen.
Im Rahmen unserer Arbeit mit Cradle to Cradle Certified wurden die Inhaltsstoffe in den Troldtekt Akustikplatten analysiert. Wir verfügen daher über dokumentierte Nachweise dafür, dass Produktionsabfälle von Troldtekt in Form von aussortierten Platten und verschnittenem Holzwolle-Leichtbaustoff aus der Fasung der Platten als Bodenverbesserungsmittel in den biologischen Kreislauf zurückgeführt werden können. Dasselbe gilt für saubere Plattenabschnitte und -abfälle von Baustellen.
Troldtekt hält sowohl in Dänemark als auch außerhalb des Landes nach Partnern Ausschau, die bei der Realisierung und Skalierung der verschiedenen Rückgabemodelle helfen können. Die Partnerschaften sind – zusammen mit neuen Verfahren und Pilotprojekten – ein wichtiger Teil unserer Recycling-Initiativen, bei denen es darum geht, den biologischen und technischen Kreisläufen einen möglichst hohen Mehrwert zuzuführen.
Regelungen für Produktionsabfälle
Ein lokaler Kooperationspartner in der Nähe der Fabrik – North Trade House A/S – nimmt aussortierte Platten und Zuschnitte entgegen. Anschließend zerkleinert North Trade House die Platten, die teilweise zu Holzpellets weiterverarbeitet oder beispielsweise als Einstreu für Ställe, Belag auf Reitbahnen, unkrauthemmender Bodenbelag in der Forst- und Landwirtschaft sowie zur Stabilisierung feuchter Fahrbahnen verwendet werden.
Abfälle aus der Bearbeitungshalle von Troldtekt werden an den Zementlieferanten Aalborg Portland zurückgegeben, der sie für die Zementproduktion verwendet. Das in den Produktionsresten enthaltene Holz trägt zur besseren Verbrennung bei und ersetzt fossile Brennstoffe (Energie), während der Zementgehalt als Rohstoff (Filler) in den neuen Zement eingeht.
Rücknahmesystem für Baustellenabschnitte und -abfälle
Troldtekt verfügt außerdem über ein Rücknahmesystem für Abfälle und Schnittreste von Baustellen. Als Bauunternehmer oder Baustoffhändler können Sie mit diesem System ihre sauberen Schnittreste und Abfälle von den Baustellen zurückgeben, die dann über North Trade House im biologischen Kreislauf recycelt werden – genau wie die Produktionsabfälle aus unserer eigenen Fabrik.
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Wann zahlt sich eine Rückgabe aus?
Für die CO2-Bilanz kann es sich lohnen, Abfälle zur Wiederverwertung zu North Trade House nach Brande zu transportieren, auch wenn Ihre Baustelle bis zu 1.000 Kilometer entfernt ist. Unten sehen Sie die CO2-Emissionen bei der Fahrt nach Brande als Alternative zur Verbrennung vor Ort oder Deponierung.
Bei einer Schiffsfracht sind die Emissionen bei entsprechenden Entfernungen deutlich geringer.
CO2-Emissionen (kg) pro Troldtekt-Platte | ||||
50 km | 100 km | 500 km | 1000 km | |
Retourfahrt zur Wiederverwertung in Brande, Dänemark | 3,5 | 3,6 | 4,4 | 5,4 |
Verbrennung + Transport zur lokalen Anlage | 6,0 | 6,0 | 6,0 | 6,0 |
Deponie + Transport zur lokalen Anlage | 9,8 | 9,8 | 9,8 | 9,8 |
Die Tabelle basiert auf Berechnungen von Stefan E. Danielsson, unabhängiger Prüfer bei EPD Danmark.
Voraussetzungen für die Berechnung des Transport-Fußabdrucks:
- Der Transport basiert auf den gefahrenen Kilometern eines Lkw (Diesel). Es wird davon ausgegangen, dass immer Vollladungen transportiert werden; eine Rückfahrt mit einem leeren LKW ist nicht berücksichtigt.
- Der Transport umfasst ausschließlich den Straßentransport. Wenn ein Teil des Transports auf See/Wasserwegen erfolgt, reduziert sich die CO2-Belastung.
Voraussetzungen für die Berechnung des Fußabdrucks bei Deponierung:
- In den Berechnungen wurde der Fußabdruck bei Deponierung über 100 Jahre berechnet, da dies bei der Erstellung des Umweltfußabdrucks üblich ist.
- Die Berechnung setzt die Anwendung von Flaring voraus. Dabei handelt es sich um eine Methode zur Sammlung und Verbrennung von Treibhausgasen, die durch Verrottung unter anaeroben Bedingungen entstehen, wie sie auf Deponien vorkommen. Hierbei entstehen Methan und Kohlendioxid. Methan ist am schädlichsten, kann aber durch Verbrennung zu Kohlendioxid reduziert werden.
- Bei der Berechnung wird davon ausgegangen, dass die Methanemissionen durch Flaring um 60 Prozent reduziert werden. Die Zahl basiert auf Angaben zur Anwendung von Flaring zur Reduzierung von Treibhausgasen in der EU. Lesen Sie mehr über Deponien und Flaring bei DTU Sustain
Kreislaufwirtschaft für einen geringeren ökologischen Fußabdruck
Es ist in der Regel weniger umweltbelastend, die Troldtekt Platten im biologischen oder technischen Kreislauf zu belassen, anstatt sie der Verbrennung zuzuführen. Die Verbrennung der Abfälle sollte überhaupt nur dann erfolgen, wenn die einzige Alternative die Deponie wäre, die stets die ökologisch schlechteste Entsorgungsmethode darstellt.